Was versteht man unter Waldpädagogik?

Waldpädagogik ist erlebnisreiche Bildung im Wald. Oder "WALDKITA TO GO"

Natur ist lebendig wie die Kinder selbst und kann mit allen Sinnen wahrgenommen werden. So kann nachhaltiges Handeln gelebt und spielerisch gelernt werden.

Waldpädagogin Jutta Jost - AMBITION

Der Weg in die Natur öffnet alle Sinne der Kinder. Sie können ihre Umwelt beim Spielen staunend entdecken. Beim gemeinsamen Streifzug durch die Gemeinde lernen sie den achtsamen Umgang mit Pflanzen und Tieren - aber auch mit sich selbst. Oft finden sich Themen gleich bei den ersten Schritten vor die Tür. „Wie heißt diese Blume?“ „ Von welcher Pflanze ist dieses Blatt?“ Jeder Käfer bekommt einen Namen und aus Raupen die Brennnesseln fressen werden wunderschöne Schmetterlinge. Lernen passiert hier automatisch; wir sind ja noch nicht in der Schule.

Die Jahreszeiten mit ihren Veränderungen geben uns einen wunderbaren, weiten Raum. Die Kinder nutzen diese Freiheit um Fragen zu stellen, Projekte entstehen zu lassen, Entdeckungen zu machen, Flusspirat, Baumeister oder Waldprinzessin zu sein. Dies begleite ich mit Spielen, Werkzeugen, verschiedensten Materialien, Büchern und meinem eigenen Wissen.

Das Wohlgefühl draußen wird dazu führen, dass die Kinder unsere Natur schützenswert finden und dies für ihr ganzes Leben verinnerlichen. Oder wie Gerald Hüther, Neurobiologe, schreibt: „Zentral ist nicht die Aneignung von Wissen über die Natur, sondern die am eigenen Körper gemachte Erfahrung!“

Mein Wunsch ist es, möglichst vielen Kindern diesen „Freiraum“ zu geben und sie dort zu begleiten. Es ist jedesmal ein Geschenk mit lachenden Kindern in die Häuser zurückzukehren.

Über mich

Mein Name ist Jutta Jost. Ich bin verheiratet, Mutter von drei wundervollen erwachsenen Töchtern und lebe in Butzbach. An und mit meinen Töchtern durfte ich erleben, welch besondere Wirkung das „Draußensein“ hat. Spielen, entdecken, bauen, erforschen, untersuchen, matschen und machen. Unerschöpfliche Möglichkeiten das eigene „Ich“ wachsen zu lassen.

Bei der Stadt Wetzlar arbeitete ich dann als Erzieherin in einer Kita mit einer festen Wandergruppe, deren Leitung ich übernahm.
So konnte ich die Kinder hin und wieder im Alltag drinnen sehen und hatte einen interessanten Vergleich mit den gleichen Kindern draußen.

Von da an war klar: die Kinder müssen an die Luft! Und ich auch!

Um ein fundiertes Basiswissen rund um den Wald und die Natur zu erlangen nahm ich jede mir mögliche und interessante naturpädagogische Fortbildung mit. Schließlich absolvieret ich bei Hessen Forst die Zertifizierung zur Waldpädagogin. Nun lebe ich in der Gemeinde Langgöns meinen Traum und betreue die sieben Kindertagesstätten als Waldpädagogin. Da die Einrichtungen sich in ihrer Größe, den Schwerpunkten und auch in anderen Punkten unterscheiden, passe ich

meine „Waldkita to go“

den jeweiligen Häusern an. Mit dem Gemeindeförster habe ich Waldbereiche, Wiesen, Feldwege und Bäche festgelegt, die ich mit den jeweiligen Kitas besuchen kann.