Der Ortsteil Niederkleen

Niederkleen hat heute ca. 1250 Einwohner bei einer Gebietsgröße von 895 ha.

Es verfügt über ein Bürgerhaus, eine Kindertagesstätte und eine Sportanlage. Zahlreiche Arbeitsplätze stehen in dem wachsenden Gewerbegebiet „Der Hüttenberg“ durch eine Spedition zur Verfügung, die ein großes Logistikzentrum errichtet hat. Auf dem Gelände der ehemaligen „Ayers-Kaserne“ der US-Army entsteht ein interkommunales Industrie- und Gewerbegebiet "Magna-Park". Die Fläche liegt auf dem Gebiet der Stadt Butzbach und der Gemeinde Langgöns. 

Zur Geschichte:

Wie in den umliegenden Nachbargemeinden zeugen auch in Niederkleen Funde aus vorgeschichtlicher Zeit über älteste Besiedlungsformen. Gemeinsam mit Oberkleen findet 774 die erste urkundliche Erwähnung der "Cleheimer Marca" statt. Einhergehend mit der weiteren Entwicklung entsteht die Familie der Ritter von Cleen, von denen 1299 Ritter Conrad von Cleen urkundlich erwähnt wird. 1255 findet sich erstmals Niederkleen unter diesem Namen in einer Urkunde.

In den Jahren 1350 - 1360 erbaut Graf Johann von Nassau eine Wasserburg, die jedoch in späteren Zeiten verfällt. Durch die zahlreichen Kriege der folgenden Jahrhunderte werden die heimischen Dörfer und mithin auch Niederkleen in starke Mitleidenschaft gezogen, sei es durch Besetzungen oder in unmittelbarer Nähe stattfindende Kampfhandlungen.

Auch Niederkleen ist ein altes Bauerndorf, das seine Strukturen über Jahrhunderte nicht wesentlich veränderte. So brachte die Einrichtung einer postalischen Verbindung ab 1.5.1866 eine Veränderung im täglichen Rhythmus, wie auch die ab 1882 zweimal täglich verkehrende Postkutsche. Trotz allem blieb Niederkleen ein Bauerndorf im besten Sinne des Wortes, mit viel Ruhe und Besinnlichkeit, auch wenn draußen die Veränderungen des Lebens zu schnelleren und triefgreifenden Veränderungen führten. So kam es dann auch, dass sich immer mehr Menschen fanden, die in den umliegenden Gemeinden und Städten einen gewerblichen Arbeitsplatz suchten und aus der Landwirtschaft ausschieden. Nachdem in den Jahren 1945/46 428 Heimatvertriebene im Dorf untergebracht werden mussten, hatte dies zur Folge, dass sich das Bild von Niederkleen in den weiteren Jahrzehnten vom reinen Bauerndorf zur Wohnsitzgemeinde wandelte.